Tag Archives: Hundert Helden

Hundert Helden (38): Rolf Wilhelm Brednich

23 Nov

SONY DSCIn dieser Kategorie stelle ich Personen des öffentlichen Lebens vor, die meine Kindheit und Jugend geprägt haben.

Diesmal: Rolf Wilhelm Brednich, Autor und Volkskundler

Warum so heldenhaft? Rolf Wilhelm Brednich beschäftigt sich seit Anfang der 1960er mit modernen Sagen, also Geschichten, die „die Ehefrau des Cousins der besten Freundin selbst erlebt“ hat. Das erste Buch Brednichs mit derartigen Geschichten war „Die Spinne in der Yucca-Palme“, und ich habe es als Kind geliebt. Die Geschichten waren recht kurz gehalten und das Buch eher wie eine wissenschaftliche Arbeit aufgebaut, mit Quellennachweisen und Alternativen zur jeweiligen Geschichte. Manchmal waren sie lustig (wie die des Punks, der von einer älteren Frau in der Straßenbahn beleidigt wird und knapp vor einer Fahrscheinkontrolle ihren Fahrschein isst und so dafür sorgt, dass die Frau eine Strafe wegen Schwarzfahrens zahlen muss), häufig erschreckend (wie die von der Schwester, die ihrem kleinen Bruder den Penis abschneidet und dann von der Mutter, die ihr Kind ins Krankenhaus fahren will, vom Auto überfahren wird), und zum Teil sogar richtig gruselig (wie die vom Motorradfahrer, der einen schweren Unfall überlebt, den Helm abnimmt und daraufhin stirbt, weil sein Kopf nur noch vom Helm zusammengehalten wurde).

Wie ging es weiter? Auf „Die Spinne in der Yucca-Palme“ folgten noch „Die Maus im Jumbo-Jet“, „Das Huhn mit dem Gipsbein“ und „Die Ratte am Strohhalm“, ebenfalls Publikationen mit modernen Sagen, die ich damals gerne las. Und bei der Recherche erfuhr ich gerade, dass 2004 ein weiteres Buch namens „Pinguine in Rückenlage“ erschien.

Und heute? Brednich ist heute 78 Jahre alt und Senior Honorary Research Fellow und Visiting Professor of Anthropology an der School of Social and Cultural Studies der Victoria University Wellington, Neuseeland. Noch immer forscht er unter anderem über das Erzählen.
Ich habe mir vor einer Weile „Die Spinne in der Yucca-Palme“ neu gekauft, weil ich nicht mehr weiß, wo die Bücher von damals abgeblieben sind. Und von meinem Bruder weiß ich, dass er sich eine komplette Sammlung von Brednichs Yucca-Palme-Büchern zugelegt hat.

Hundert Helden (37): Frank Buschmann

8 Aug

Bildschirmfoto 2013-08-08 um 16.00.56In dieser Kategorie stelle ich Personen des öffentlichen Lebens vor, die meine Kindheit und Jugend geprägt haben.

Diesmal: Frank Buschmann, Sportkommentator (Foto: Screenshot von YouTube)

 

Warum so heldenhaft? Eng verknüpft mit den heldenhaften Chicago Bulls ist für mich der Kommentator der Spiele, mit denen ich mir unzählige Nächte um die Ohren schlug: Frank Buschmann, tätig beim übertragenden Sender, der damals noch DSF hieß. Buschmann wird nicht umsonst die „Stimme des deutschen Basketballs“ genannt, gibt es doch kaum einen anderen Kommentator, der so sehr in der Lage ist, Emotionen zu transportieren.

Wie ging es weiter? Buschmann begegnete mir in diversen Tätigkeiten auch außerhalb von Basketballübertragungen. Unter anderem seien da seine Arbeiten als Kommentator der FIFA-Videospielereihe und bei „Schlag den Raab“ zu nennen.

Und heute? Nachdem Buschmann seit Februar dieses Jahres nicht mehr für DSF/Sport1 arbeitet, kündigte er vor einigen Wochen auf seinem YouTube-Kanal das Format Buschi.TV an. Davon wird es ab 12. August drei Folgen pro Woche geben, in denen Buschmann Sportler interviewt, ungewöhnliche Sportarten vorstellt und sich dem Sport im Allgemeinen auf authentische Weise nähert. Ich freue mich drauf.

Hundert Helden (29-36): Chicago Bulls

29 Jul

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Diesmal: Chicago Bulls von 1995 bis 1998

Eine Anmerkung vorweg: Bei der Zählung für die Hundert Helden habe ich die Mitglieder der Mannschaft berücksichtigt, die mir in Erinnerung geblieben sind. Das sind: Michael Jordan, Scottie Pippen, Dennis Rodman, Ron Harper, Luc Longley, Steve Kerr, Toni Kukoc und Trainer Phil Jackson.

Warum so heldenhaft? Wie wohl die meisten Sportinteressierten meiner Generation kam auch ich nicht daran vorbei, von Michael Jordan beeindruckt zu sein. Mich hat aber vor allem das gesamte Team und das Drumherum so beeindruckt, dass ich regelmäßig nachts aufgestanden bin, um Spiele im Fernsehen zu sehen. Vor den Matches bekam ich regelmäßig eine Gänsehaut, wenn die Spieler mit beeindruckender Licht- und Musikuntermalung vorgestellt wurden. Die Mannschaft kam mir immer so vor wie eine Gruppe von Superhelden: Da war der Alleskönner Michael Jordan, sein Assistent Scottie Pippen, der exzentrische Dennis Rodman, der sich für jedes Spiel seine Haare in einer anderen Farbe färbte und trotz geringerer Größe außergewöhnlich viele Rebounds holte, der Dreh- und Angelpunkt Ron Harper, der rothaarige Australier Luc Longley, der nichts weiter machen musste als groß zu sein, Toni Kukoc, der damals beste Spieler Europas, bei dem sich die Bulls leisten konnten, ihn immer erst von der Bank kommen zu lassen, und Steve Kerr, der die Bälle sogar von der Umkleidekabine aus versenkte. Dazu der Trainer Phil Jackson, der Magier an der Seitenlinie. In dieser Formation (ergänzt um ein paar weitere Ersatzspieler) waren die Chicago Bulls praktisch unschlagbar und holten zwischen 1995 und 1998 drei Meisterschaften in Folge.

Wie ging es weiter? Nachdem 1998 Rodmans Vertrag nicht verlängert und Pippen nach Houston transferiert wurde, beendete Jordan seine Karriere. Die Mannschaft zerbrach vollständig: Jackson wechselte nach Los Angeles, Kerr nach San Antonio, Longley nach Phoenix. Mit den verbliebenen Harper und Kukoc waren die Bulls in den Folgejahren nicht einmal ansatzweise so erfolgreich wie zuvor.
Später hat es Jordan mit einem Comeback in Washington probiert, Kerr, Harper und Jackson wurden mit anderen Mannschaften nochmals Meister, und Rodman wurde Wrestler.

Und heute? Selbstverständlich spielt keiner der Helden von damals heute noch Basketball. Michael Jordan besitzt die Charlotte Bobcats (ab 2014 Charlotte Hornets) und hat dieses Jahr zum zweiten Mal geheiratet. Dennis Rodman hat es zuletzt als guter Freund eines asiatischen Diktators in die Schlagzeilen geschafft.

Hundert Helden (28): Heinz-Harald Frentzen

7 Jul

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Diesmal: Heinz-Harald Frentzen, Rennfahrer (Bildquelle: Wikipedia/Ger1axg)

Warum so heldenhaft? Um 1994 herum begann ich damals sportbesessener Jugendlicher, mich auch für die Formel 1 zu interessieren. Ich glaube, eines der ersten Rennen, das ich damals live sah, war das von Imola, bei dem Ayrton Senna tödlich verunglückte. 1994 war auch das Jahr, in dem Michael Schumacher zum ersten Mal Weltmeister wurde. Und es war das Jahr, in dem Heinz-Harald Frentzen in die Formel 1 kam. Da ich damals schon eher den Underdogs die Daumen drückte, war mir Frentzen von Anfang an viel sympathischer als Schumi, auch wenn mich dessen Erfolge durchaus beeindruckten.

Wie ging es weiter? Während Schumi in seiner Karriere insgesamt 7 WM-Titel holte, reichte es für HHF leider für keinen. Seine beiden besten Saisons waren die von 1997, als er mit einem Williams-Renault Vizeweltmeister wurde, und die von 1999, in der er mit einem Jordan-Honda den 3. Platz in der Gesamtwertung holte. In diesen beiden Saisons holte er auch seine einzigen 3 Grand-Prix-Siege (einen 1997 in Imola und zwei 1999 in Monza und Magny-Cours). Die Formel 1 verließ Frentzen 2003 und ging in die DTM.
Da interessierte ich mich aber schon nicht mehr dafür, Autos beim Im-Kreis-Fahren zuzuschauen.

Und heute? Frentzen fuhr 2011 und 2012 im ADAC GT Masters. Am Ende der Saison 2012 belegte er den 17. Rang.

Hundert Helden (27): Stephen King

22 Jun

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Diesmal: Stephen King, Autor (Bildquelle: stephenking.com)

Warum so heldenhaft? Es gibt wohl kaum jemanden auf der Welt, der noch nie von Stephen King gehört, eines seiner Bücher gelesen oder einen der Filme gesehen hat, die daraus entstanden sind. Schließlich wurden von seinen Büchern über 400 Millionen Exemplare verkauft.
Ich kam recht früh zu Stephen King, weil meine Mutter eine recht große Sammlung an Büchern hatte, die ich nach und nach las. Ich glaube, dass diese Bücher die ersten Romane für Nicht-Kinder waren, die ich in meinem Leben gelesen habe (was einiges erklärt). Zu meinen liebsten Büchern zählten damals „Friedhof der Kuscheltiere“, „Cujo“ und „Es“. Zudem war ich begeistert vom Film „Cujo“.

Wie ging es weiter? „The Stand – Das letzte Gefecht“ zählt zu den 5 besten Büchern, die ich je gelesen habe. „Die Augen des Drachen“ ist für mich eines der besten Stephen-King-Bücher überhaupt, obwohl es keinerlei Horrorelemente enthält. Und ich habe den Fehler gemacht, dass ich gewartet habe, bis „The Green Mile“ vollständig erschienen ist (es kam damals als Fortsetzungsroman in 6 Bänden heraus), da mir so 5 Cliffhanger entgangen sind.

Und heute? Den „neuen“ Stephen King vernachlässige ich ziemlich, da ich nach „The Green Mile“, also seit 1996, kein einziges Buch mehr von ihm gelesen habe. Und das, obwohl der Roman „Der Anschlag“ ganz weit oben auf meinem Zu-lesen-Stapel liegt. Vielleicht bin ich seit 2003 vom unheimlich schlechten Film „Dreamcatcher“ abgeschreckt.