Archiv | August, 2013

„Oh Boy“

31 Aug

OhBoyDiese Woche habe ich in zwei Sitzungen den Film „Oh Boy“ von Jan-Ole Gerster geschaut. Witzigerweise wurde der Film zwischen dem Schauen der beider Hälften, die wenige Tage auseinander lagen, zwei Mal von Medien angesprochen, die ich konsumiert habe. Einmal stellte sich heraus, dass „Oh Boy“ nicht der deutsche Kandidat für den Oscar als bester ausländischer Film ist, zum anderen schaute ich den Crime Stammtisch über Trayvon Martin und George Zimmerman, in dem am Ende über „Oh Boy“  gesprochen wird. Einer der Diskutanten ist nämlich der Schauspieler und YouTuber Robert Hofmann, der eine kurze Rolle im Film hatte. Warum ich meine Kurzkritik so anekdotisch beginne? Vielleicht weil die beiden Ereignisse ein bisschen spannender waren als der Film selbst.

In „Oh Boy“ geht es um Niko, gespielt von Tom Schilling. Zu Anfang des Films hätte man denken können, es handele sich um die Vorgeschichte zu „Unsere Mütter, unsere Väter“, denn nicht nur spielt Schillings Filmpartnerin Katharina Schüttler mit, „Oh Boy“ ist zudem auch komplett in Schwarz-Weiß gedreht. Das stört aber nicht, es gibt den Aufnahmen ein interessantes Aussehen, macht aber auch klar, dass es sich um eine Independent-Produktion handelt. So trägt sich das Geschehen des Films innerhalb von 24 Stunden zu, in denen Niko seinen Führerschein verliert, den Dreharbeiten an einer Nazi-Verfilmung beiwohnt, mit seinem Vater Golf spielt und derlei andere Dinge treibt. Zwischendurch sieht man immer ein paar interessante Aufnahmen von Berlin, wo der Film spielt. Eine echte Handlung gibt es nicht, alles, was passiert, wird nur episodisch angerissen und irgendwie nicht zu Ende gedacht – zumindest hatte ich das Gefühl. Deshalb war ich auch sehr enttäuscht, als ich „Oh Boy“ zu Ende geschaut hatte. Dass sich meine Meinung nicht mit der vieler Kritiker und Zuschauer deckt, zeigt sich allerdings dadurch, dass „Oh Boy“ geradezu mit Preisen überhäuft wurde und fast 350.000 Kinobesucher hatte. Vielleicht stand mir ja nicht der Sinn nach einem so dialoglastigen Film, vielleicht muss man Berlin-Kenner sein, um ihn genießen zu können. Mir gefiel er jedenfalls nicht so sehr.

Fünf-Fragen-Freitag (5)

30 Aug

Fünfter Fünf-Fragen-Freitag. Die Fragen:

1. Die Rolle des „dunklen Ritters“ wurde kürzlich neu besetzt. Wie heißt die Ehefrau des Schauspielers, der demnächst ins Fledermauskostüm steigen wird?

2. Wie heißt die Seriendarstellerin, die in den letzten 20 Jahren unter anderem in folgenden Rollen zu sehen war (anti-chronologisch, von neu nach alt): als junge Mutter, die aus finanziellen Gründen zu ihren Eltern ziehen muss; als Freundin des Typen, der es mit Apfelkuchen treibt; als Freundin des Typen, der seit bald 9 Jahren seinen Kindern erzählt, wie er ihre Mutter kennengelernt hat; als neurotische Jungmedizinerin mit männlichem Vornamen; als Tochter eines etwas korpulenten Paares, die mitten in den 9 Jahren Laufzeit ihr Aussehen verändert?

3. Der berühmteste Schuhverkäufer der Seriengeschichte ist seit einigen Jahren ein Familienoberhaupt mit 3 Kindern und einem Stiefsohn. Wie heißt die Schauspielerin, die seine (viel jüngere) Ehefrau darstellt?

4. Wie heißt der Regisseur-Onkel des Schauspielers, der unter (viiiiieeeeelem) anderen zweimal einen verfluchten Kopfgeldjäger mit brennendem Kopf auf einem Motorrad gespielt hat?

5. Eine Schauspielerin musste vor bald 20 Jahren mit einem Bus mit mindestens 50 Meilen pro Stunde durch Los Angeles fahren. Ein Jahr später verliebt sie sich in einen Mann, der nach einem Unfall im Koma liegt. Wie hieß der Darsteller des Bruders dieses Mannes, mit dem sie am Ende des Films zusammenkommt?

Die Fragen der letzten Wochen liegen hier, hier, hier und zum Teil auch hier.

Musikempfehlungen (10)

27 Aug

Eigentlich mag ich Radiomusik nicht so sehr und vermeide es deshalb, größere Pop-Radiosender zu hören. Auf einem kleineren Sender habe ich am Wochenende (das schon über ein Jahr alte) „Lies“ von Chvrches gehört, und seitdem läuft es bei mir rauf und runter.

 

An einem anderen Lied kommt man (oder kam man? Läuft das noch im Radio?) eine Zeitlang nicht vorbei: „Blurred Lines“ von Robin Thicke. Ein Stück besser, weil witziger finde ich die Version, die Jimmy Fallon mit Robin Thicke und seiner Showband The Roots aufgenommen hat – nur mit Spielzeuginstrumenten.

Etwas Altes, etwas Neues

25 Aug

Neulich sind mir zwei Dinge aufgefallen, die etwas mit meinem Medienkonsum zu tun haben.

Die eine Sache bezieht sich auf Magazine. Ich habe ewig keines gekauft, weil ich kaum Zeit habe, welche komplett durchzulesen, und es auch keins gibt, das mir von vorne bis hinten so gut gefällt, dass ich Geld dafür ausgeben will. Früher habe ich mal regelmäßig die „Neon“ gelesen, aber dafür bin ich wohl mittlerweile zu alt.

Kürzlich jedoch besuchte ich die Homepage von „11 Freunde“, dem Magazin für Fußballkultur. Dort war das Cover der damals (vor einem Monat) aktuellen Ausgabe zu sehen, eine grandiose Fotomontage von Josep Guardiola im Breaking-Bad-Kontext, daneben die Überschrift „Breaking Pep“. Das und die Vorfreude auf die Bundesligasaison haben mich überzeugt, das Heft zu kaufen. Und, was soll ich sagen, heute habe ich mir die aktuelle Ausgabe geholt. Das ist wieder mal wunderbar gestaltet, ganz in weiß mit eingeprägtem Emblem von Real Madrid, passend zur großen Titelstory über den spanischen Traditionsverein.

Das war es also, was ich brauchte: ein anspruchsvolles Fußballmagazin, mit guten Fotos, knackigen Fakten zu Beginn und danach interessanten langen Texten. In der letzten Ausgabe gab es zum Beispiel einen Artikel über den Lizenzentzug des MSV Duisburg – beides nicht gerade Themen, für die ich brenne. Trotzdem habe ich den Artikel verschlungen, weil er so gut geschrieben war. Gerade überlege ich, „11 Freunde“ zu abonnieren, weil mir auch das Konzept der Dauerkarte für Abonnenten überzeugt.

Die andere Sache, über die ich berichten möchte, hat im weiteren Sinne mit Fernsehen zu tun. Seit Jahren schaue ich keines mehr, was aber mittlerweile fast schon normal zu sein scheint. Da ich aber immer etwas zum Schauen brauche und die Serien, die ich verfolge, allesamt in der Sommerpause sind, bin ich vor Kurzem auf YouTube aufmerksam geworden. Das klingt komisch, denn natürlich kenne und nutze ich das Videoportal seit langem, allerdings fast ausschließlich, um dort nebenbei Musik zu hören. Auch schon seit einer Weile ist mir klar, dass es bei YouTube ein paar Leute gibt, die exklusiv dafür Inhalte produzieren. Die werden gemeinhin als YouTuber bezeichnet. Für mich waren das aber vor allem Videospieler, die ihre Spielaktivitäten abfilmen und kommentieren, also die so genannten Let’s Player. Ich habe ein paar Let’s Plays gesehen, fand sie aber recht nervig, weil ich mir lieber die Spiele anschaue, ohne dass jemand mit dummen Sprüchen dazwischen redet.

Vor zwei Wochen begab sich auch Frank Buschmann, einer meiner Helden, unter die YouTuber. Auf seinem Kanal Buschi.TV gibt es seitdem Interviews und Diskussionen mit Fans zu sehen. Da ich aber nicht eine halbe Stunde vor dem Computer sitzen kann und möchte, um die Videos zu schauen, habe ich mir das Firefox-Add-On DownloadHelper installiert, mit dem ich Videos von YouTube herunterladen kann.

Und es blieb nicht bei Buschi.TV. Mit der Zeit habe ich immer mehr Kanäle und Formate entdeckt, die mich interessieren, darunter GIGA (mit Schwerpunkt Videospiele), trigger.tv (mit Schwerpunkt True Crime) und „Onkel Bernis Butze“ (eine Late-Night-Show). Ich bin kein großer Fan von Parodien oder kurzen humoristischen Sachen, sondern ich mag längere Videos mit Unterhaltungswert und Qualität. Wie zum Beispiel den „Crime Stammtisch“ auf trigger.tv, wo sich drei Leute (unter anderem David von GIGA) eine halbe Stunde lang gehaltvoll über Themen aus dem Kontext von Kriminalität unterhalten. Oder die ebenfalls halbstündige Sendung „Sach was“ von High5, in der sich jeweils mit einem interessanten Gast unterhalten wird (zuletzt zum Beispiel Felix Falk von der USK).

 

Sollte jemand, der bis hierher gelesen hat, eine Empfehlung haben, welche Kanäle und Formate man sich nach den oben beschriebenen Kriterien noch auf YouTube anschauen sollte, so kann er sie gerne als Kommentar hinterlassen.

Fünf-Fragen-Freitag (4)

23 Aug

Da sind die Fragen der vierten Runde:

1. Welcher deutsche Regisseur hat zwei Filme gedreht, die die „Mutter“ aller Survival-Horror-Videospiele zum Vorbild hatten?

2. Welcher beleibte, seit 1984 tätige Schauspieler hatte eine Rolle in einem ausgezeichneten französischen Schwarz-Weiß-Stummfilm?

3. In einem Film um 11 Casino-Räuber spielte ein Schauspieler mit, der in einer Filmreihe einen Geheimagenten gespielt hat. Wie heißt der Science-Fiction-Film, mit dem besagter Schauspieler aktuell im Kino ist?

4. Ein Schauspieler, der zugleich (unter anderem) Scientologe, Pilot und passionierter Tänzer ist, spielte Ende der 1980er und Anfang der 1990er in insgesamt drei Filmen mit, in denen die Zuschauer die Gedanken eines Baby hören konnten. Wie hieß die Filmpartnerin des besagten Schauspielers in diesen Filmen?

5. Neulich starb ein Schauspieler mit 51 Jahren an einem Herzinfarkt. Wie hieß die Serie, die als eine der besten aller Zeiten gilt und in der dieser Schauspieler ein kriminelles Familienoberhaupt spielte?

 

Vorangegangen waren Runde 1, Runde 2 und Runde 3.